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Aus
der Geschichte des Musikvereins Weisweil
von
Stefanie Schäfer
Eine zusammenhängende Darstellung der Entwicklung der
Dorfmusik in Weisweil gestaltet sich durch die verheerenden Kriegszerstörungen
des zweiten Weltkrieges sehr schwierig. Über 90 Prozent des Dorfes wurde damals
zerstört und damit wurden auch fast alle Aufzeichnungen und Unterlagen über die
Geschichte der Weisweiler Musik vernichtet.
Deshalb muss um Nachsicht gebeten werden, wenn der nachfolgende Bericht Mängel
aufweist und lückenhaft wäre.
Ein Zeitungsausschnitt aus der Freiburger Zeitung des
Jahres 1914 belegt, dass 50 Jahre zuvor, also im Jahre 1864, die Dorfkapelle
Weisweil anlässlich eines Pfingstreitens mitgewirkt hat. Der erstmalige
Zusammenschluss Weisweiler Bürger zum gemeinsamen Musizieren liegt also mehr als
150 Jahre zurück.
Die Dorfkapelle bestand seinerzeit aus folgenden 6
Musikern:
Jakob Pfisterer (Trompete), Georg Wolf (Klarinette)
Georg Nickola (Trompete II), Georg Nickola (Tenorhorn)
Georg Kromer (Bariton), Friedrich Kromer (Bass)
Ihre Aufgabe war es, an verschiedenen Anlässen in der
Gemeinde wie Fastnacht, Pfingsten und an der traditionellen „Wiswieler Kilwi“
zum Tanz aufzuspielen.
Das Kilwibrauchtum pflegt der Musikverein noch heute.
Aus dem Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 20.9.1880 geht hervor, dass die
nun auf 10 Mann angewachsene Kapelle zum Geburtstag des Großherzogs von Baden
aufgespielt hatte. Ferner spielte sie bei Veranstaltungen des Kriegervereins.
Sie begleitete den Kriegerverein mit Marschmusik zum Gottesdienst und spielte
vor dem alten Rathaus die Nationalhymne. Gerne wurde sie auch für Hochzeiten und
andere Anlässe als Tanzkapelle engagiert.

Musikkapelle Weisweil 1898
In den neunziger Jahren entstand eine zweite Musikkapelle
aus lauter jungen Männern.
Es waren dies folgende Musiker:
Wilhelm Stöcklin, Fabrikarbeiter Friedrich Bürklin,
Straßenwartsohn
Friedrich Haag Jakob
Köchlin, Rheinarbeiter
Friedrich Ehret, Fabrikarbeiter Theobald Gräßlin,
Fischer
Für eine kurze Zeit bestanden so in der Gemeine zwei
Musikkapellen. Die zweite Kapelle wurde jedoch nach einigen Jahren wieder
aufgelöst. Die erste Kapelle bestand fort bis zum ersten Weltkrieg im Jahre
1914. Ihr traten im Jahr 1897 noch folgende Musiker bei:
Wilhelm Stöcklin sen.
Georg Graf sen., Korbmacher
Wilhelm Ehret, Ratsdiener
Im Jahre 1903 beschaffte sich die Kapelle eine große Trommel, welcher Jakob
Ehret 58 Jahre bis zu seinem Tod im Jahre 1961 die Treue hielt.
Eine amtlich beglaubigte Niederschrift von Statuten des Musikvereins Weisweil
belegt, dass bereits im Jahre 1906 ein Musikverein gegründet worden war.
Das Dokument ist wie folgt unterzeichnet:
Wilhelm Zimmer, 1. Vorstand
Georg Leonhardt, 2. Vorstand
Georg Bürklin, Rechner
Beiräte: Wilhelm Glorer, Friedrich Däschner sen. und jun., Wilhelm Bürklin

Musikkapelle 1908
Letzter großer Auftritt der Kapelle vor dem Ausbruch des
ersten Weltkrieges war 1914 ein Doppelkonzert im Gasthaus Baumgärtner gemeinsam
mit der elsässischen Kapelle aus Sundhausen. Während des ersten Weltkrieges
ruhte der Spielbetrieb der Dorfkapelle.
Im September 1923 hatten sich einige Musiker der Dorfkapelle wieder
zusammengeschlossen und führten eine Neugründung des Musikvereins in einer
einberufenen Versammlung durch.
Aus der Gründungsversammlung des Musikvereins ging folgende
Vorstandschaft hervor:
Ernst Hüglin, 1. Vorstand
Georg Nübling, 2.Vorstand
Emil Hammann, Schriftführer
Fritz Sexauer, Kassierer
In den Verwaltungsrat wurden gewählt:
Karl Ehrler, Elektriker
Jakob Matthis, Fischhändler
Wilhelm Öhler, Gartenarchitekt
Georg Ehret, Tobias Sohn
Wilhelm Ehrler, am Bach
Folgende 28 Mitglieder waren
bei der Vereinsneugründung im September 1923 dabei:
1. Dirigent Wilhelm Ehret, 2. Dirigent Georg Graf sen.
Georg Blum, Wilhelm Bürklin, Michael Däschner, Fritz Däschner alt und jung,
Wilhelm Däschner, Jakob Ehret, Wilhelm Ehret, Fritz Ehret, Karl Ehrler,
Wilhelm Gräßlin, Hermann Gräßlin, Fritz Gräßlin, Philipp Graf, Karl Köchlin,
Ernst Kromer, Georg Kromer, Karl Kromer alt und jung, Fritz Nicola,
Georg Nicola, Wilhelm Stöcklin alt und jung, Fritz Wäldin, Georg Wolf, Wilhelm
Zimmer
Neugründung 1923
Laut den damaligen Vereinsstatuten ist der Zweck des
Musikvereins die Ausbildung junger Leute in der Musik, sowie musikalische
Beteiligung bei den in der Gemeinde vorkommenden kirchlichen und weltlichen
Feierlichkeiten. Den Dirigentenstab übernahm Wilhelm Ehret, welcher die Kapelle
zu beachtlichen Erfolgen führte.
1926 wechselte die Vorstandschaft: Neuer 1. Vorstand wurde
Georg Nicola und der bisherige 1. Vorsitzende Ernst Hüglin wurde in das Amt des
2. Vorstands gewählt.
Im Jahr 1931 gab es einen weiteren Wechsel im Vorstand. Der 1. Vorsitzende Georg
Nicola gab sein Amt ab und Ratschreiber Fritz Sillmann wurde sein Nachfolger.
Zum 2. Vorsitzenden wurde Wilhelm Graf gewählt.
Schon 1933 mussten die Musiker erneut wählen. Die Wahl war von den neuen
Machthabern im Zuge der sogenannten Gleichschaltung per Gesetz verordnet worden.
Vorstand Sillmann blieb im Amt, neuer 2. Vorstand wurde Fritz Stöcklin,
Maierhof. Diese Vorstandschaft bestand bis 1956.

Bild aus dem Jahre 1935
Das Protokollbuch verzeichnet in den Jahren 1933 bis 1939
eine stark erhöhte Aktivität der Musikkapelle, was nicht zuletzt den neuen
Machthabern zuzuschreiben war. So wurde eine Vielzahl von Festen organisiert und
an zahlreichen Kundgebungen, auf Märschen und Fackelzügen in Weisweil und vielen
Nachbargemeinden teilgenommen.
In den Protokollbüchern ist zu lesen, dass sich intern im Verein einige
politische Turbulenzen abgespielt haben mussten, was auch durch die ständige
Umbesetzung des Verwaltungsrats zu belegen ist.
Außerdem geht aus den Büchern folgendes hervor: Grundgehalt des Dirigenten 30
Mark, unentschuldigtes Fehlen bei einer Probe 50 Pfennig, Fehlen bei Auftritten
1 Mark, Austritt ohne Grund 20 Mark.
Die Kapelle erlebte zu dieser Zeit einen großen Aufschwung durch die vermehrte
Ausbildung von Jungmusikern, sodass sie auf eine Stärke von 30 Mitgliedern
anwuchs.
Während des zweiten Weltkrieges stand der Spielbetrieb des Musikvereins still,
da nahezu alle Aktiven zur Wehrmacht eingezogen waren. Dieser Krieg hat auch den
Musikverein Weisweil schwer getroffen, indem ihm viele Musiker zum Opfer fielen
und 25 von damals 30 Instrumenten vernichtet wurden.
Im Jahr 1948 haben die vom zweiten Weltkrieg zurückgekehrten Musiker den Verein
wieder mit viel Eigeninitiative aufgebaut. Kein Proberaum, keine Instrumente und
kein Dirigent standen den Musikern in jener schweren Zeit zur Verfügung. Die
benachbarten Musikkapellen aus Wyhl und Niederhausen liehen den Weisweiler
Musikkameraden einige Instrumente aus. In den Notwohnungen der damaligen Musiker
wurde mit den geliehenen Instrumenten geprobt. So kam es an Fastnacht 1949 zum
ersten Auftritt des Musikvereins nach dem zweiten Weltkrieg.
Mit dem Geld, welches bei den Tanzveranstaltungen
eingenommen wurde, konnten nach und nach wieder Instrumente beschafft werden.
Auch von der Gemeinde wurde der Verein nun finanziell unterstützt.
Im Januar 1950 fand dann im Baumgärtnersaal das erste Konzert des Musikvereins
unter der Leitung von Dirigent Otto Müßle, Wyhl, statt. Auch die Musikvereine
Wyhl und Niederhausen gaben in Weisweil ein Konzert zu Gunsten des
Wiederaufbaus des Musikvereins Weisweil. In dieser schwierigen Phase erklärte
sich der damalige Präsident des Oberbadischen Blasmusikverbandes, Herr Jakob
Blum aus Nimburg, bereit, den Dirigentenstab des Musikvereins Weisweil zu
übernehmen und dem Verein bei seiner Aufbauarbeit zu helfen. Mit viel Mühe und
Fleiß wurde die Musikkapelle wieder zu einer leistungsfähigen Kapelle, die
wieder Konzerte geben konnte.
So wurde der bis heute beibehaltene jährliche Konzertabend eingeführt. Am 1.
Mai, an Sichelhänke und Kilwi spielte die Musikkapelle zur Unterhaltung und zum
Tanz der Dorfgemeinschaft. Auch an Wertungsspielen hat der Verein unter der
Leitung von Jakob Blum teilgenommen und gute Erfolge erzielt.

Musikverein 1950
1956 gab es wieder einen Vorstandswechsel.
Ratschreiber Fritz Sillmann stellte sein Amt als 1. Vorstand zur Verfügung. Zu
seinem Nachfolger wurde der bisherige Stellvertreter Fritz Stöcklin, Meierhof,
gewählt. Neuer 2. Vorsitzender wurde Adolf Schönwälder, Schreinermeister. Durch
eine großzügige Spende von Herrn Walter Schanzlin, einem Gönner und
Förderer des Musikvereins, konnte im Jahr 1957 eine Uniform für die Musiker
beschafft werden.Ende der 50er Jahre bestand für kurze Zeit
eine Reitermusik, die an vielen Umzügen in Weisweil und in den Umlandgemeinden
große Beachtung fand.

Reitermusik Weisweil 1958
1960 gab es nochmals einen Vorstandswechsel. Für Fritz
Stöcklin wurde Hermann Gräßlin zum 1. Vorsitzenden gewählt. Drei Jahre später
konnte der Verein sein 100-jähriges Jubiläum feiern.

100-jähriges Jubiläum im Jahre 1963
1965 musste der langjährige und verdienstvolle Dirigent, Jakob Blum, aus
gesundheitlichen Gründen sein Dirigentenamt zur Verfügung stellen. Sein
Nachfolger konnte mit dem Trompeter Georg Graf jun. aus den eigenen Reihen
gefunden werden. Georg Graf hat dann in 19 Jahren seiner Dirigententätigkeit die
Musikkapelle mit viel Idealismus zu beachtlichen Erfolgen geführt. Besonders die
Ausbildung der Jungmusiker lag ihm sehr am Herzen.
1970 wurde Karl Nicola, später Bürgermeister und
Landtagsabgeordneter, zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. In seiner
14-jährigen Amtszeit erneuerte und verbesserte er die Strukturen innerhalb des
Musikvereins, sodass sich der Verein noch mehr entwickeln konnte. 1973 wurde das
110-jährige Jubiläum in der Reithalle gefeiert.
Im Jahre 1976 wurde Hanspeter Matthis, Malermeister, als Nachfolger von Adolf
Schönwälder zum 2. Vorsitzenden des Vereins gewählt.
1983 feierte der Musikverein das 120-jährige Jubiläum in
einem großen Festzelt hinter der Schule. Höhepunkt war die Verleihung der
Pro-Musica-Plakette, die vom Bundespräsidenten für das über 100-jährige Bestehen
einer Kapelle gestiftet wird.

120 Jahre Musikverein Weisweil im Jahre 1983

Jungmusiker im Jubiläumsjahr 1983
In der Generalversammlung
des Jahres 1984 gab der 1. Vorsitzende Karl Nicola sein Amt aus beruflichen
Gründen ab und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt und sein Nachfolger wurde
Dieter Leibbrand.
Im selben Jahr verstarb völlig unerwartet und unfassbar für alle der langjährige
Dirigent Georg Graf im Alter von 59 Jahren. Seinen Nachfolger fand man in
Wolfgang Kümmerle aus Bötzingen, heute wohnhaft in Wyhl. Während seiner
5-jährigen Dirigententätigkeit hat er das Niveau der Kapelle weiter gesteigert.
Ein Highlight war das Kirchenkonzert zu Gunsten der Renovierung des
Gemeindehauses im Jahre 1985. Bis heute ist Wolfgang Kümmerle stets mit den
Weisweilern Musikern sehr verbunden und bereichert das Holzregister mit seinem
Fagott an jedem Jahreskonzert.

Jahreskonzert 1987 unter der Leitung von Wolfgang Kümmerle
Im August 1986 wurde Peter Graf zum Vizedirigenten gewählt, da Walter
Stöcklin sein Amt zur Verfügung stellte.
1988 wirkte der Verein bei der Einweihung der neuen Gymnastikhalle und
gleichzeitig auch des lang ersehnten neuen Proberaumes mit. Früher probte man im
Rathaus, gefolgt von einem Raum unter der Bühne der Rheinwalhalle und zuletzt
hatte man in einem Klassenzimmer der Schule seine Proben abgehalten.
Auch das 125-jährige Bestehen der Musikkapelle Weisweil wurde im selben Jahr in
der Reithalle unter Mitwirkung vieler Vereine gefeiert.

125 Jahre Musikverein Weisweil
In der Musikprobe 1989 wurde Peter Graf zum neuen Dirigenten gewählt, da
Wolfgang Kümmerle ein Amt zur Verfügung stellte. Katja Wäldin wurde
Vizedirigentin.
Peter Graf, der nunmehr seit 24 Jahren das Dirigentenamt inne hat, ist es
gelungen, das Niveau der Kapelle weiter zu steigern. Behutsam aber
kontinuierlich hat er in den neunziger Jahren die Musiker an Oberstufen- und
teilweise sogar an Höchststufenliteratur herangeführt. Die Programme dieser
Jahreskonzerte dokumentieren einen bis dahin nicht erreichten Leistungsstand der
Kapelle. Dies verdanken wir nicht nur dem Dirigenten Peter Graf, sondern auch
der vorbildlichen Leistungsbereitschaft der Musikerinnen und Musiker.
Im letzten Jahrzehnt hat sich Peter Graf vermehrt der populären Musik zugewandt.
Mit modernen Originalkompositionen, Filmmusik, Popmusik und Musicals gelingt es
ihm bis heute, sowohl das Publikum, als auch die vielen neu hinzugekommenen
jungen Musiker zu begeistern.
Erstmals an der Kilwi 1990 zeigten sich die Musiker während
des Umzuges in bäuerlicher Kleidung und 1992 wurde das Kilwirad wieder von
Pferden gezogen.
2. Vorstand Hanspeter Matthis erklärte auf der Generalversammlung 1994 seinen
Rücktritt nach 18 Jahren und wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Jochen Raith
übernahm sein Amt.
Zur Verbesserung des sinfonischen Klanbildes der Kapelle wurde 1996 eine Oboe
angeschafft.
Nach 14 Jahren gab Dieter Leibbrand an der
Generalversammlung 1998 seinen Rücktritt als 1. Vorsitzender bekannt. Während
seiner Amtszeit ermöglichte er 1996 dem Verein den Verbandswechsel vom
Blasmusikverband Kaiserstuhl-Tuniberg in den Oberbadischen Blasmusikverband und
organisierte den unvergesslichen Ausflug nach Berlin kurz vor dem Fall der
Mauer, wo die Kapelle vor dem Brandenburger Tor Marschmusik darbot. Als neuen
Vorsitzenden wählte der Verein einstimmig Jochen Raith. Dieter Leibbrand stand
ihm weiterhin als 2. Vorsitzender zur Seite.
Der Höhepunkt dieses Jahres war das 135-jährige Jubiläum, das auf dem Schulhof
gefeiert wurde. Die Kapelle bestand damals aus 60 aktiven Musikern, 14
Jugendliche waren in Ausbildung.

135-jähriges Jubiläum im Jahre 1998
Einen Wechsel im Vorstand gab
es im Jahre 1999: neuer 2. Vorstand wurde Fritz Klank.
Im Jahre 2000 entschloss man sich, wie auch viele umliegende Vereine, die Jugend
an der neu gegründeten Musikschule Frieß in Rheinhausen auszubilden. Bei
erfahrenen Lehrern konnten die Zöglinge in Einzel- oder Gruppenunterricht ihr
Instrument erlernen, wobei der Musikverein weiterhin das Instrument kostenlos
stellte und sich an den Unterrichtskosten beteiligte. Eine stolze Zahl von 28
Musikern konnte der Musikverein zur Aus- oder Weiterbildung anmelden.
2002 gab Fritz Klank sein Amt als 2. Vorstand
ab, welches dann Dorothea Müßle übernahm.
Im gleichen Jahr ging der Musikverein mit seiner von Markus Nickola erstellten
Internetseite erstmals online. Seither präsentiert man sich stets aktuell unter
www.mv-weisweil.de.
Zur weiteren Verbesserung des Klangbildes des Holzregisters wurde eine
Bassklarinette angeschafft.
Das 140-jährige Bestehen des Vereins wurde am 5. Juli 2003 mit einer "Musical-Night"
als Open-Air-Konzert vor der Kirche gefeiert. Bei gutem Wetter und vor einem
großen Publikum konnten der Musikverein sowie das Jugendorchester erlesene
Musical-Stücke darbieten. Anstatt Eintritt zu verlangen, bat der Musikverein um
eine kleine Spende und so konnte der Verein einen Betrag in Höhe von 1.115,--
Euro an die Gemeinde zur Anschaffung von Spielgeräten für Kinder und Jugendliche
in verschiedenen Einrichtungen in Weisweil übergeben.
Einen Vorstandswechsel gab es 2006: für Jochen Raith wurde als 1. Vorstand
Wolfgang Ehret gewählt, der heute noch dieses Amt ausübt. Jürgen Ehret
bekleidete nun anstelle von Dorothea Müßle das Amt des 2. Vorstandes.
Mit einem Benefizkonzert zu Gunsten der Kinderkrebsklinik Freiburg feierte der
Musikverein sein 145-jähriges Bestehen am 19. Juli 2008. Bekannte Filmmelodien
brachten die Musikerinnen und Musiker vor der Kirche vor einem riesigen Publikum
zu Gehör.
Glück hatte man mit dem Wetter, sodass erst bei der letzten Zugabe der Regen
einsetzte. Durch Bewirtung und Spenden konnte man einen stattlichen Betrag in
Höhe von 6.000 Euro an die Kinderkrebsklinik Freiburg übergeben, worauf der
Musikverein sehr stolz war.
In diesem Jahr veranstaltete der Musikverein auch erstmals in der Geschichte
der Kilwi den Hammeltanz nicht am Montagabend, sondern am Samstagabend.
Grund dafür waren die rückläufigen Besucherzahlen der Kilwimontage der
vergangenen Jahre. Dies hat der Musikverein bis heute so beibehalten.
2009 konnte sich der Musikverein über zahlreiche Neuanmeldungen von Jungmusikern
freuen, deren Ausbildung von aktiven Musikern unseres Vereins übernommen wurde.
Jürgen Ehret stellte 2010 sein Amt als 2. Vorstand aus zeitlichen Gründen zur
Verfügung. Einstimmig wurde der Bassklarinettist Udo Müßle gewählt.
Im selben Jahr organisierte der 1. Vorsitzende Wolfgang Ehret erstmals einen
vereinsinternen Kappenabend, an dem sich die Musiker und Musikerinnen närrisch
präsentierten. So kommt auch die Kameradschaft nicht zu kurz.
Am historischen Umzug zur 900-Jahres-Feier von
der Gemeinde Kappel-Grafenhausen präsentierte der Musikverein die „Wiswieler-Kilwi“
erstmals auswärts. Angereist in Kilwitracht mit Kilwirad und Kilwihammel, der
von Bürgermeister Oliver Grumber geführt wurde, marschierten die Musiker am
Umzug mit und führten anschließend den Original „Wiswieler-Hammeltanz“ auf.

Präsentation der "Wiswieler Kilwi" beim historischen Umzug in
Kappel-Grafenhausen 2011
Das neue Nachwuchsorchester, bestehend aus 8 Auszubildenden sowie 11 bereits
aktiven jungen Musikern, hatte erstmals am Konzertabend 2012 unter der Leitung
von Dirigent Peter Graf ihren ersten öffentlichen Auftritt.

Nachwuchsorchester 2012
Ein Highlight in diesem Jahr war das Doppelkonzert mit der "Société de
Musique Union Schoenau" in der französischen Nachbargemeinde Schönau (Luftlinie
3 km).
2012 wurde Simon Ehrler von den Musikern als neuer Vizedirigent gewählt. Katja
Wössner hatte zuvor ihr Amt nach 23 Jahren aus beruflichen Gründen abgeben.
Ins Jubiläumsjahr 2013 startete der Musikverein mit seinem Jubiläumskonzert im
Januar. Die Kapelle brachte ihre Lieblingsstücke aus den vergangenen Jahrzehnten
noch einmal zu Gehör.

Als weiteres Event im Jubiläumsjahr fand im Juli die "Western-Movie-Night" als
Open-Air-Konzert vor der Kirche statt und 14 Tage später wurde das 150-jährige
Bestehen in der Reithalle zwei Tage lang gebührend gefeiert.
Im Jahre 2014 bestand der Musikverein aus 57 aktiven Musikern und
6 Jugendliche waren in Ausbildung. In den letzten Jahren hat sich die Kapelle merklich
verjüngt, da viele Nachwuchsmusiker integriert worden sind. Der jüngste aktive
Musiker ist 12 und das älteste Mitglied 66 Jahre alt.
Das Durchschnittsalter beträgt lediglich 29 Jahre.
Die Mehrheit der aktiven Musiker ist weiblich.
Die Kapelle spielt derzeit auf einem guten Mittelstufenniveau.
Im Februar 2014 stand ein Dirigentenwechsel an, nachdem unser Dirigent Peter
Graf sein Amt nach 25 Jahren Dirigententätigkeit abgegeben hat.
Am
2. Mai hat Herr Jürgen Knörr, wohnhaft in Rheinhausen-Oberhausen, die
Leitung der Kapelle übernommen.
Eine hohe Auszeichnung für unseren Musikverein erhielten wir durch das Land
Baden-Württemberg, in dem wir die Conradin-Kreutzer-Tafel verliehen bekommen
haben. Unser 1. Vorstand Wolfgang Ehret,
Geschäftsführerin Tanja Klank und Rechner Wilfried Schäfer
reisten nach Schwäbisch Gmünd, um diese hohe Auszeichnung in einem
feierlichen Rahmen entgegenzunehmen.
Die Tafel trägt folgende Widmung:
"Conradin-Kreutzer-Tafel, überreicht durch das Land
Baden-Württemberg als Ehrengabe für 150 verdienstvolle Jahre in der
Musikkultur, gewidmet dem Musikverein Weisweil e.V. im Jahre 2014
durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann"
Ein weiteres Highlight dieses Jahres war die Teilnahme am Cannstatter Wasen.
Der Musikverein präsentierte seine traditionelle Kilwi am Festumzug
vor rund
250.000 begeisterten Zuschauern am Straßenrand und vor rund einer
halben Million Fernsehzuschauern
im Südwestfernsehen.
In den Jahren 2015 - 2017 bestand das Jugendorchester Forchheim/Weisweil unter
der Leitung von Simon Ehrler.
Markus Nickola bekleidet das Amt des 2. Vorstandes seit 2016 und löste damit Udo
Müßle ab.
Im Juli 2017 beendete Jürgen Knörr seine Dirigententätigkeit - die Stelle wurde
ausgeschrieben.
Das Jahreskonzert im Januar 2018 führte der Dirigent Zsolt Sandor mit uns als Doppelkonzert mit dem Musikverein Niederhausen
durch.
In der Generalversammlung 2018 wurde eine neue Vorstandschaft gewählt. Die
5-köpfige geschäftsführende Vorstandschaft besteht nun aus drei 1. Vorständen
sowie dem Rechner und dem Schriftführer. Markus Nickola als Repräsentativer
Vorstand, Heiko Raith als Organisatorischer Vorstand und Susanne Schäfer als
Musikalischer Vorstand führen die Geschäfte mit dem neuen Schriftführer Fabian
Ehret und Rechner Wilfried Schäfer.
Bei einem ganz besonderen Ereignis durften wir am Karfreitag
mitwirken. Live im Radio auf SWR4 waren wir zu hören, denn der
Karfreitagsgottesdienst in unserer Kirche wurde vom SWR live vor bis
zu 500.000 Zuhörern übertragen. Einmalig in unserer Vereinsgeschichte.
Im Juni 2018 wurde Uwe Pickardt aus Freiburg zum neuen musikalischen Leiter
gewählt.
Im September 2018 nahmen wir am Landesfestumzug der Heimattage
Baden-Württemberg in Waldkirch teil und präsentierten vor vielen
tausend Zuschauern
unsere Kilwi. Ministerpräsident Winfried Kretschmann nahm auf dem
Kilwirad Platz, als wir an der Ehrentribüne den Kilwiwalzer
spielten.
Im Jahre 2020 konnten wir noch im Januar unser Jahreskonzert
durchführen, bevor dann im März die Corona-Pandemie uns zur
Niederlegung unserer Probearbeit zwang. Erst im September probten
wir wieder und bereits Ende Oktober kam alles erneut zum
Stillstand. Leider konnten nur insgesamt 7 Musikproben durchgeführt
werden. Wenigstens konnten wir im Oktober, anstatt wie gewohnt im
März, die Generalversammlung in der Rheinwaldhalle durchführen und
am Kilwisonntag boten wir Dunkili-To-Go in der Rheinwaldhalle an,
was sehr gut von der Weisweiler Bevölkerung angenommen wurde.
Auch im Jahre 2021 litt der Musikverein weiter unter den
Verordnungen und Einschränkungen der Corona-Pandemie: kein
Jahreskonzert im Januar war möglich,
von März bis Mai hatten wir 5 Online-Proben und ab Juni bis
Jahresende 16 Musikproben, im Juli die Generalversammlung, an Kilwi
wieder das Dunkili-To-Go und erfreulicherweise wurde uns der
Kilwi-Umzug genehmigt und da dieser am Sonntag stattfand, auch mit
sehr vielen Zuschauern.
Dreimal hatten wir in der Öffentlichkeit gespielt: bei der
Bürgermeisterwahl, am Totensonntag auf dem Friedhof und am
Gedenkgottesdienst des verstorbenen
Ehrenmitgliedes Walter Ehret in der Kirche. In Proben und an den
Auftritten waren wir stets immer nur so 15 Musiker*innen.
Auch im Jahre 2022 fand coronabedingt erneut kein Jahreskonzert
statt. Erst im März probten wir wieder regulär und konnten am 1. Mai
wie gewohnt mit Marsch-
musik durchs Dorf.
In der Generalversammlung im Mai fand ein Vorstandswechsel statt:
Pascal Reich übernahm das Amt des Repräsentativen Vorstandes des
ausscheidenden
Markus Nickola.
Im September 2022 nahmen wir zum zweiten Mal am Landesfestumzug der
Heimattage Baden-Württemberg in Offenburg teil. Durch das Ausfallen
des
Pferdegespannes musste kurzfristig noch ein Traktor organisiert
werden.
Die traditionelle Kilwi konnte wieder zweitägig durchgeführt werden.
Am Samstag drehten die Tanzpaare erstmals die Runden um einen
Holzhammel - bedingt durch die neuen Auflagen des Veterinäramtes.
Erstmals konzentrierte sich der Kilwi-Sonntag in der Dorfmitte. Das
Dunkili wurde im ev. Gemeindehaus angeboten und der Kilwi-Umzug von
dort aus gestartet. Das Mitführen des Hammels wurde erlaubt; das
Kilwirad wurde von einem Traktor gezogen.
Die Probearbeit war nun wieder ohne Einschränkungen möglich und so
arbeiteten wir intensiv am Konzertprogramm für das Jubiläumskonzert
"160 Jahre MV Weisweil" im Januar 2023.
Im Jubiläumsjahr 2023 startete der Musikverein mit einem gelungenen
Jahreskonzert. In diesem Jahr mussten wir von Karl Nicola Abschied
nehmen. Mit großem Geleit und dem Trauermarsch von Chopin ehrten wir
unseren verdienten Ehrenvorsitzenden.
Im Jahre 2024 fand im Januar ein Vorstandswechsel statt: Pascal
Reich und Heiko Raith schieden aus und neu in den Vorstand wurde
Niklas Nörenberg als Organisatorischer Vorsitzender und Kerstin
Tornow als Vorsitzende für Jugendarbeit gewählt.
Susanne Schäfer wurde als Vorsitzende für Musik und Management
gewählt.
Erstmals fand das Jahreskonzert an einem neuen Platz statt. Im März
konnte man mit dem Thema "Disney" die Halle bis auf den letzten
Platz füllen. Für diesen Anlass wurde auch ein anderes Outfit als
die Uniform gewählt.
Stefanie Schäfer, April 2024
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